Von Ulm nach Ulm
„Die große Schwäbische-Alb-Bahn-Tour“
Ein Reisebericht aus dem Jahr 2012
RB 22396 „Ulmer Spatz“ VT 798
HzL 88283 Regio-Shuttle RS1
In Engstingen besteht ein etwa 20-minütiger Aufenthalt für den Umstieg vom „Ulmer Spatz“ bei dem von der ENAG-Seite des Bahnhofes auf die HzL-Seite gewechselt werden muss. Die Gleise der Landesbahn befinden sich hinter dem Bahnhofsgebäude. Von dort geht die Reise mit einem modernen Regioshuttle über die landschaftlich sehr schöne Alb vorbei an Dörfern, Wäldern und Wiesen. In Gammertingen besteht ein kurzer betrieblicher Aufenthalt bevor die Reise an das Zwischenziel Sigmaringen weitergeht. Auch in diesem Zug besteht die Möglichkeit, beim Zugpersonal, Fahrscheine – auch für Einzeletappen – käuflich zu erstehen. Für diese Fahrt sollten Getränke und Vesper mitgenommen werden. In Sigmaringen besteht auch die Umsteigemöglichkeit an weitere Züge in Richtung Ulm und Tuttlingen, bzw. Neustadt.
HzL 88069 „Radexpress Oberes Donautal“ NE81
Mit dem Radexpress “Oberes Donautal” geht es dann weiter durch das Donautal. Hier fährt die HzL mit zwei Fahrzeugen des Typs NE81, die in der Mitte durch einen Fahrradwagen ergänzt werden. Die Fahrt durch das landschaftlich sehr schöne Donautal mit seinen Mäandern und den Kalkfelsen ist äußerst reizvoll. Über Hausen im Tal thront das sehenswerte Schloss Werenwag, als nächste Station des Zuges wird das bekannte Kloster Beuron erreicht. Tuttlingen ist wegen seiner Industrie für medizinische Geräte sehr bekannt, bereits gegenüber dem Bahnhof ist ein historisches Fabrikgebäude zu erkennen, welches auch heute noch von den Aesculap-Werken genutzt wird. Der nächste Ort, Möhringen ist auch einen Abstecher wert, der kleine Ort hat viel alte Bausubstanz, die von einigen historischen Brunnen ergänzt wird. Ab Immendingen verlässt der Zug die Bahnstrecke in Richtung Neustadt (Schwarzwald) und die Fahrt geht dem nächsten Etappenziel, Blumberg-Zollhaus entgegen. Das Personal an Bord des Fahrradwagens und der Triebfahrzeuge ist beim Ein- und Ausladen der Räder sehr gerne behilflich. Trotz des sehr engen Fahrplans und der reichlichen Nutzung des Zuges durch Radfahrer erreicht der Zug pünktlich sein Reiseziel Blumberg. An Bord des Zuges können kalte Getränke und auch Fahrkarten beim Zugpersonal erworben werden
WTB4 Dampfzug „Sauschwänzle-Bahn
In Blumberg-Zollhaus besteht dann Anschluss an das Highlight der Fahrt, die Sauschwänzlebahn. Die Fahrkarten für die Fahrt mit dem Dampfzug müssen hierzu separat im Empfangsgebäude am Schalter erworben werden. Sollte auf Grund der verspäteten Ankunft des Radexpress die Zeit zu knapp sein, gibt es Karten auch im Zug beim Personal. Die Auskunft hierzu erteilt das sehr freundliche Personal am Bahnsteig. Mit historischem Wagenmaterial und Dampflok geht die Fahrt dann weiter bis nach Weizen. Die Fahrt führt durch die berühmten Kehrtunnel und über etliche Viadukte, die über Täler und Dörfer führen. Als Zwischenstation wird der Ort Fützen erreicht. Dort befindet sich für Bahnfans ein historisches Stellwerk, mit welchem auch heute noch die Weichen und Signale bedient werden. Der Stationsvorstand in historischer badischer Eisenbahnuniform gibt mit der Kelle ganz traditionell den Abfahrtsauftrag für den Zug. Wer sich für den Zug einen Sitzplatz sichern will, sollte seine Fahrkarten telefonisch vorbestellen und reservieren lassen. Zumeist sind durch die relativ knappe Ankunft des Zuges aus Sigmaringen nur noch Stehplätze erhältlich. Getränke, Kuchen, Schnaps und Vesper sowie diverse Andenken sind im Barwagen des Zuges erhältlich.
RB 31398 Regionalbahn BR 641
Ab dem Zielbahnhof Weizen besteht mittels eines nur an den Fahrtagen der Sauschwänzlebahn eingesetzten Zuges Anschluss nach Waldshut. Auf dieser Strecke fährt der moderne Triebwagen der Baureihe 641 die Strecke von Weizen nach Waldshut. Die Fahrt auf der geraden Strecke eignet sich gut für Kaffee und Kuchen, sofern man diesen mit ins Proviant gepackt hat. Der Zug erreicht dann den letzten Umsteigepunkt der Fahrt, Waldshut. Dort besteht auf Grund des etwa 45-minütigen Aufenthaltes die Möglichkeit, einen kurzen Abstecher in die Altstadt auf ein Eis oder an die Uferpromenade, um den Rhein zu sehen, zu machen.
IRE 3361 IRE „Sprinter“ BR 611
Die letzte Etappe der Reise führt mit dem modernen Dieseltriebwagen der Baureihe 611 wieder zurück an den Ausgangspunkt der Reise – Ulm. Von Waldshut bis Singen verläuft die Bahnstrecke zum Teil auf Schweizer Gebiet, was sich bei einem Blick aus dem Fenster nur am Bahnpersonal an den Bahnhöfen oder den Autokennzeichen erkennen lässt. In Schaffhausen besteht kurz die Möglichkeit, einen schönen Blick auf den Rhein zu bekommen (kleiner Tipp: ein Sitzplatz auf der Seite in Fahrtrichtung rechts lässt einen schönen Blick auf den Rhein und später auf den Bodensee zu). Ab Radolfzell verläuft die Fahrt auf der Bodenseegürtelbahn, zwischen Ludwigshafen und Überlingen entlang des Seeufers, so dass man einen schönen Blick auf den See mit seinen Schiffen und den Bergen im Hintergrund hat. Der Zug hält zudem noch in Schaffhausen und Überlingen. Vorbei an der berühmten Klosterkirche Birnau führt die Fahrt weiter nach Friedrichshafen. Von dort besteht auch die weitere Reisemöglichkeit nach Lindau. Über die Südbahn geht die Fahrt dann langsam ihrem Ende entgegen. Der Zug hält nochmals an den Bahnhöfen Ravensburg, Aulendorf und Biberach und führt den Reisenden durch das schöne Oberschwaben. Vorbei an Laupheim und Erbach erreichen wir wieder die Donau, die auf den letzten Kilometern die Bahnstrecke bis Ulm begleitet. Kurz vor 8 Uhr wird Ulm, der Ausgangspunkt der Reise erreicht. Allen Bahnfans ist diese etwa 11-stündige Fahrt empfohlen. Speisen und Getränke sollten allerdings mitgenommen werden, da an den verschieden Umsteigepunkten nur wenig Zeit oder auch auf Grund der örtlichen Gegebenheiten gar keine Möglichkeit besteht, Trinken oder Essen zu kaufen.